Aktien-Sicherheitscheck: Hintergrundinfos zur Aktiencheck-Video-Serie

Ich habe eine neue Videoserie auf meinem YouTube-Kanal (hier klicken) gestartet. Und im folgenden Beitrag möchte ich einige Hintergrundinformationen dazu näher erläutern.

Im ersten Teil des Beitrags geht es um allgemeine Hintergrundinfos, während ich im zweiten Teil weiter unten auf die 6 Punkte des Sicherheitschecks eingehe. Los geht’s…

Warum diese neue Aktiencheck-Videoserie? Worum geht es?

Aktien-Check-Video-SerieDazu möchte ich erst mal erwähnen, wo die Videoserie ihren Ursprung hat: Und zwar habe ich selbst eine 10-Punkte-Aktienstrategie entwickelt, um damit die sichersten Top-Aktien aufzuspüren.

Diese Strategie wende ich auch privat an und ich stelle sie außerdem Schritt für Schritt in einem Buch vor, dessen 1. Auflage in 2016 erschienen ist und sehr gut bei den Lesern ankommt.

Ausgehend von dieser 10-Punkte-Strategie habe ich mir kürzlich überlegt, dass man mit bestimmten Kriterien der Strategie auch grundsätzlich das Verlustrisiko von Aktien (relativ schnell) überprüfen kann.

Herausgekommen ist ein 6-Punkte-Sicherheitscheck, mit dem ich in YouTube-Videos versuche, das Verlustrisiko einzelner Aktien besser einschätzen zu können. Es handelt sich dabei um 6 Kriterien bzw. Punkte, die auch in meiner kompletten 10-Punkte-Aktienstrategie enthalten sind (also 4 Punkte weniger als in der kompletten Methode). Die 6 Punkte stelle ich weiter unten genauer vor.

Ziel dieser neuen Videoserie ist vor allem, dass damit Aktieneinsteiger auf einfache und nachvollziehbare Weise besser einschätzen können, welche Aktien riskanter sind als andere. Viele Einsteiger, aber durchaus auch Fortgeschrittene, achten bei der Aktienauswahl nämlich in erster Linie auf die Renditechancen und vernachlässigen dabei die Verlustrisiken. Das möchte ich mit meiner Videoserie ändern. Wenn ich es schaffe, dass sich so wenigstens ein paar Anleger, mehr Gedanken über die Verlustrisiken einzelner Aktien machen, dann habe ich mein Ziel schon erreicht.

Natürlich versuche ich durch die Videoserie auch, neue Leser für mein Buch „Wie man die sichersten Top-Aktien findet“ zu gewinnen, wo ich die komplette Strategie ausführlich vorstelle. Das möchte ich ganz ehrlich zugeben. Zum Buch habe ich bisher fast nur lobende Worte erhalten, was ihr auch in den Bewertungen auf meiner Webseite und auf Amazon nachlesen könnt.

In meiner kompletten 10-Punkte-Strategie geht es darum, möglichst sichere Aktien zu finden, die zugleich aber auch auf lange Sicht aussichtsreich sind (dazu sind hier die 6 Punkte, die im 6-Punkte-Check der YouTube-Serie enthalten sind, mit 4 weiteren Punkten ergänzt = 10 Punkte insgesamt). Der Fokus liegt hier also auf Sicherheit und Renditechancen. Und nicht primär auf Sicherheit wie beim 6-Punkte-Sicherheitscheck, den ich für die YouTube-Videoserie entwickelt habe.

Der 6-Punkte-Check ist also insbesondere für alle Anleger interessant, die in einzelne Aktien investieren, und ein besseres Gefühl dafür bekommen möchten, wie riskant eine bestimmte Aktie möglicherweise im Vergleich zu anderen Aktien ist. Für mein Buch muss man sich demzufolge keinesfalls zwingend interessieren. Der 6-Punkte-Check funktioniert auch unabhängig davon, wenn man mehr über das vermutliche Verlustrisiko einer Aktie erfahren möchte.

Das heißt: Wenn ihr eine bestimmte Aktie im Depot habt oder ihr euch einfach nur für sie interessiert, und ich die Aktie in einem Video checke, dann könnt ihr damit das Verlustrisiko dieser Aktie wahrscheinlich besser einschätzen.

6 wichtige Hinweise zur Videoserie auf einen Blick:

1. Ganz wichtig: Der 6-Punkte-Sicherheitscheck gibt natürlich keine Garantie, sichere Aktien zu finden. Denn sichere Aktien gibt es nicht. Es gibt nur Aktien, die womöglich sicherer sind und damit möglicherweise ein geringeres Verlustrisiko haben, als viele andere Aktien. Diese versuche ich mit diesem Check ausfindig zu machen.

Ich möchte in dieser Hinsicht darauf hinweisen, dass ein schlechtes Abschneiden bei einzelnen Kriterien nicht automatisch schlecht ist bzw. das Verlustrisiko erhöht (es können verschiedene Gründe dahinterstecken, dass dem eventuell nicht so ist). Ein schlechtes Abschneiden bei mehreren Kriterien lässt dagegen schon eher vermuten, dass bei so einer Aktie das Verlustrisiko vermutlich erhöht ist. So oder so ist dieser Check aber natürlich keinesfalls allwissend und kann natürlich auch falsch liegen. Es ist ein Sicherheitscheck, der nur eine Einschätzung zum Verlustrisiko einer Aktie anhand der 6 Kriterien geben kann.

2. Der Fokus dieses 6-Punkte-Checks soll ganz klar darauf liegen, herauszufinden, wie hoch das Verlustrisiko einer Aktie ist. Und nicht darauf, wie aussichtsreich die jeweilige Aktie ist. Natürlich kann eine Aktie mit vermutlich eher geringem Verlustrisiko auch zugleich aussichtsreich sein, was Kursgewinne angeht. Das soll aber bei diesem 6-Punkte-Check eher ein möglicher zweitrangiger Nebeneffekt sein.

3. Ich rate also nicht dazu, alleine anhand meiner Aktienchecks auf YouTube Aktien für das eigene Depot auszuwählen. Der Check soll eher die Funktion einer Zusatz-Info über das vermutliche Verlustrisiko einer Aktie darstellen. Zum Beispiel für Aktien, die man bereits im Depot oder auf der Watchlist hat… oder etwa als Basis für bekannte Aktienauswahlstrategien (wenn man die riskantesten Aktien grundsätzlich lieber meiden möchte). Das können beispielsweise beliebte Strategien wie eine Value-Strategie oder Dividendenstrategie sein.

4. Ich werde nach und nach vor allem beliebte Aktien in der Videoserie checken. Außerdem versuche ich auch, aktualisierte Aktienchecks zu machen (etwa einmal im Jahr jede Aktie aufs Neue überprüfen).

5. Wenn diese Videoserie für euch spannend klingt, dann abonniert meinen Kanal. Dazu einfach hier klicken und rechts den roten „Abonnieren“-Button anwählen. Ich würde mich darüber freuen und es wird mich motivieren, immer mehr Aktien-Checks für euch zu machen.

6. Update: Hier eine Übersicht meiner bisher veröffentlichten Sicherheitscheck-Videos (Direktlinks)

Die 6 Punkte des Sicherheitschecks vorgestellt und erklärt

Vorab-Hinweis: Ich werde gleich die 6 Kriterien meines Sicherheitschecks vorstellen und die grundsätzlichen Hintergründe erläutern, warum das jeweilige Kriterium Einfluss auf das Verlustrisiko einer Aktie hat.

Ich gehe dabei aber nicht darauf ein, unter welchen genauen Voraussetzungen ich die entsprechenden Punkte bei den 6 Kriterien vergebe. Warum? Weil ich so etwas mehr Interesse für mein Buch der kompletten 10-Punkte-Strategie wecken möchte, wo ich alles genau erkläre ;-). Da bin ich ganz ehrlich. Ich bin der Meinung, dass ich auch so schon genügend kostenlose und nützliche Informationen gebe (hier auf meiner Webseite und in den YouTube-Videos). Das kann man auch anders sehen, was natürlich vollkommen ok ist.

Aber: Teilweise gehe ich in bestimmten Videos auf die genaue Punktevergabe einzelner Kriterien ein.

Der 6-Punkte-Sicherheitscheck im Detail:

1. KRITERIUM – Höhe der Marktkapitalisierung und Land des Aktienunternehmens: Hat die Aktie eine Marktkapitalisierung von mindestens 10 Mrd. Euro und kommt aus den USA oder Europa?

Mögliche Punkte: Zwischen 0 Punkte und 1 Punkt.

Erklärung: Aktien mit hoher Marktkapitalisierung zählen normalerweise zu den größten und bekanntesten Aktien. Dahinter stecken in der Regel etablierte Firmen, die oft schon seit vielen Jahrzehnten existieren und sich in dieser Zeit nach und nach eine starke Marktstellung aufgebaut haben.

Die sichersten Aktien der Welt kommen außerdem meistens aus etablierten Industrieländern. Der Grund: In diesen Ländern hat die Wirtschaft einen gefestigteren Stand als in Entwicklungsländern.

2. KRITERIUM – Dividendenentwicklung: Hat die Firma in den vergangenen 10 Jahren regelmäßig Dividenden ausgeschüttet, die im besten Fall sogar immer weiter angestiegen sind?

Mögliche Punkte: Zwischen -1 und 1 Punkt.

Erklärung: Zuverlässige und steigende Dividendenzahlungen über einen langen Zeitraum können sich meist nur langfristig erfolgreiche Unternehmen mit einem starken Geschäftsmodell leisten. Auch das vermittelt mehr Sicherheit bzw. ein geringeres Verlustrisiko.

3. KRITERIUM – Der größte Kurseinbruch: Wie groß war der größte zwischenzeitliche Kursrückschlag seit Beginn des letzten großen Börsencrashs? (mindestens 10-Jahres-Zeitraum)

Mögliche Punkte: Zwischen -1 und 1 Punkt.

Erklärung: Aktien, die in der Vergangenheit im Vergleich zu vielen anderen Aktienwerten weniger eingebrochen sind, lassen auf Aktien mit einem geringeren Verlustrisiko schließen. Insbesondere dann, wenn diese Aktien während eines Börsencrashs besser abgeschnitten haben. Der größte zwischenzeitliche Kursrückschlag wird in der Fachsprache auch „Maximum Drawdown“ genannt.

Hinweis: Falls der letzte Crash irgendwann weniger als 10 Jahre zurückliegen sollte (momentan liegt die Finanzkrise mehr als 10 Jahre zurück), dann untersuche ich den „Maximum Drawdown“ der letzten 10 Jahre.

4. KRITERIUM – Langfristige Kursentwicklung: Wie hat sich der Kurs der Aktie in den vergangenen 10 Jahren entwickelt?

Mögliche Punkte: Zwischen -1 und 1 Punkt.

Erklärung: Eine Aktie, die sich auf lange Sicht schlecht entwickelt hat, war geschäftlich zuletzt wohl weniger erfolgreich. Die Gefahr ist hier erhöht, dass der Abwärtstrend anhält und die Kurse weiter fallen.

Ein langfristiger Kursanstieg signalisiert dagegen, dass das Unternehmen dahinter anscheinend in der Vergangenheit dank steigender Umsätze bzw. Gewinne erfolgreich gewirtschaftet hat. Ein langfristiges Anhalten dieses positiven Aufwärtstrends in der Zukunft ist zwar nicht sicher (dessen muss man sich bewusst sein), ist aber wahrscheinlicher, als dass der Trend sich umkehrt.

5. KRITERIUM – Gewinnentwicklung: Wie entwickelt sich voraussichtlich der Gewinn des Unternehmens im nächsten Jahr?

Mögliche Punkte: Zwischen -1 und 1 Punkt.

Erklärung: Wenn erwartet wird, dass der Gewinn des Unternehmens zurückgeht oder eventuell sogar ein Verlust entsteht, dann ist vermutlich auch das Verlustrisiko der Aktie erhöht. Dabei kann es sich nur um einen „Ausrutscher“ oder um einmalige Sondereffekte (wie etwa eine besonders hohe Abschreibung) handeln… es kann aber auch ein Anzeichen dafür sein, dass sich der wirtschaftliche Zustand des Unternehmens in der Zukunft weiter verschlechtert. Und das mögen Aktionäre gar nicht.

Bei Wachstumswerten können mehrere Verlustjahre hintereinander übrigens nicht zwingend etwas beunruhigendes sein, da bei diesen Unternehmen anfangs oft sehr viel Geld investiert wird, um stark wachsen zu können, wodurch Verluste in der Bilanz entstehen. Aber auch das geht natürlich mit einem erhöhten Verlustrisiko einher, da keinesfalls sicher ist, dass sich die hohen Investitionen irgendwann auszahlen und dadurch schwarze Zahlen geschrieben werden.

6. KRITERIUM – Aktuelles KGV unter 30: Liegt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) unter 30 und ist damit die Aktie vermutlich nicht zu teuer?

Mögliche Punkte: Zwischen 0 Punkte und 1 Punkt.

Erklärung: Ein hohes KGV deutet an, dass die Aktie möglicherweise gerade überbewertet und damit zu teuer sein könnte, was für eine erhöhte Verlustgefahr sorgt. Denn wenn es immer mehr Anlegern auffällt, dass die Aktie eigentlich zu teuer ist, kann dies zu fallenden Kursen führen.

Viele Börsenexperten schätzen ein KGV ab 30 als zu hoch ein. Das trifft zwar nicht pauschal auf alle Aktien zu. Das heißt, dass bestimmte Aktien mit einem KGV unter 30 auch schon überbewertet und Aktien mit einem KGV über 30 nicht überbewertet sein können… aber für diesen Sicherheitscheck orientiere ich mich der Einfachheit und Einheitlichkeit halber an dieser Schwelle (ansonsten wären genauere Überprüfungen notwendig).


Abschluss-Tipps:

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