Aktien kaufen: Kosten & Gebühren im Überblick

Welche Kosten und Gebühren kommen eigentlich auf einen zu wenn man an der Börse in Aktien oder andere Wertpapiere investiert?

Dies werde ich jetzt einmal für Einsteiger aufschlüsseln:

Aktienhandel-Gebühren: Welche Kosten fallen an, wenn man Aktien kaufen will?

1. Depotführungskosten:

Dabei handelt es sich um eine feste Grundgebühr, die für die Führung eines Aktiendepots von der Bank oder vom Online-Broker erhoben wird (unabhängig davon, ob man Wertpapiere handelt).

Man kann hier mit ungefähr zwischen 10 bis 30 Euro im Jahr rechnen. Die Kosten fallen normalerweise monatlich oder jährlich an.

Spar-Tipp: Bei einigen Direktbanken (Erklärung) bzw. Onlinebrokern ist die Depotführung völlig kostenlos (Achtung: Bei manchen Anbietern ist das Depotkonto nur umsonst wenn man bestimmte Bedingungen erfüllt, dazu gleich mehr). Hausbanken verlangen dagegen oft noch Verwaltungsgebühren für ein Wertpapierdepot.

Folgende 6 Online-Discountbroker bieten unter anderem ein kostenloses Depot an:
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consorsbank Consorsbank* sbrokers broker* onvista-bankOnvista Bank* ING Broker Logo neuING* comdirectcomdirect* lynxLYNX*

Bei den oberen 6 Brokern fallen keinerlei Depotführungskosten an, mit Ausnahme dieser beiden Anbieter:

  • s broker: Kostenlos bei mindestens einer Transaktion im Quartal oder einem Vermögensbestand von über 10.000 € sowie einem Depotstand größer als null Euro am Ende eines Quartals, ansonsten Kosten von 3,99 Euro pro Monat
  • comdirect: Keine Depotgebühren für mindestens 3 Jahre, danach nur noch kostenlos, wenn man mindestens 2 Trades pro Quartal in Auftrag gibt, ein Girokonto der comdirect hat oder regelmäßige Einzahlungen in einen Wertpapier-Sparplan tätigt. Ist nicht wenigstens eine der 3 Bedingungen erfüllt, fallen für das Onlinedepot Kosten von 1,95 Euro pro Monat an.
Artikel-Tipp: Wo kaufe ich Aktien? Mein Depot-Tipp für Einsteiger

2. Gebührenkosten bei Käufen und Verkäufen von Wertpapieren:

Wenn man eine Aktie kaufen oder verkaufen will fällt eine Gebühr an. Hierbei gibt es keine einheitlichen Kosten. Je nach Bank bzw. Broker setzen sich diese auf unterschiedliche Art und Weise zusammen: Meistens gibt es eine feste Grundgebühr pro Auftrag, wo zusätzlich noch ein bestimmter Prozentsatz der Ordersumme oben drauf kommt.

Daneben existieren aber noch andere Gebührenmodelle: Etwa nur eine fixe Order-Grundgebühr oder ausschließlich ein prozentualer Anteil vom gesamten Orderbetrag.

Beispielsweise fallen bei den diesen 6 Onlinebrokern folgende Handelsgebühren an:
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Online-Broker Gebühren-Berechnung
pro Order im Inland
Mindestkosten
pro Order
Maximalkosten
pro Order
ING* 4,90 € + 0,25% (der Anlagesumme) 4,90 € + 0,25% 69,90 €
LYNX*
0,14% 5,80 € 99 €
Consorsbank* 4,95 € + 0,25% 9,95 € 69 €
S Broker* 4,99 € + 0,25% 8,99 € 54,99 €
Onvista Bank* 5 € (Festpreis-Depot) 5 € 5 €
comdirect* 4,90 € + 0,25% 9,90 € 59,90 €

Alle Angaben ohne Gewähr. Preise können sich ändern. Teilweise können Zusatzkosten hinzukommen. Prüfe daher die Konditionen am besten nochmal auf der jeweiligen Anbieterseite.

Auch die in der Tabelle aufgeführten Mindest- und Maximalkosten pro Wertpapierauftrag sollte man im Auge behalten:

  • Mindestkosten pro Order: Das heißt, dass die Gebühr auf diesen Mindestkosten-Preis angehoben wird falls der Preis der normalen Gebühren-Berechnung darunter liegt
  • Maximalkosten pro Order: Das bedeutet, dass die Gebühr auf diesen Maximalkosten-Preis runtergesetzt wird falls der Preis der normalen Gebühren-Berechnung darüber liegt

Tipp: Den Mindestkostenbetrag sollte man beachten wenn man meistens nur geringe Summen investiert. Den Maximalkosten sollte man dagegen Aufmerksamkeit schenken wenn man häufig hohe Summen investiert.

Noch 2 Hinweise zu Ordergebühren:

  • Neben den eben genannten Aktienhandelskosten muss man bei jeder Order oft auch mit Börsenplatz-Gebühren rechnen. Das ist aber in der Regel ein geringer Betrag, der nicht wehtut, je nach Handelsplatz sind es circa 1 bis 3 Euro im Durchschnitt (elektronische Börsen wie beispielsweise Xetra sind meist günstiger). Auch wenn dieser Kostenpunkt klein ist sollte er nicht unerwähnt bleiben.
  • Die eben genannten Gebühren fallen sowohl beim Aktien-Kauf als auch beim Aktien-Verkauf eines Wertpapiers an. Also nicht nur bei einem Kaufvorgang. Einigen Anfängern ist das meiner Erfahrung nach nicht immer ganz klar. Daher erwähne ich das hiermit nochmal ausdrücklich.

3. Eventuelle Zusatzkosten – für folgende Leistungen verlangt so mancher Broker Extragebühren:

  • Der Einsatz von bestimmten Order-Werkzeugen verursacht bei einigen Anbietern zusätzliche Kosten. Zum Beispiel eine Limit-Änderung, Limit-Streichung oder eine nicht ausgeführte Stop-Loss-Order. Je häufiger man Wertpapiere kaufen und verkaufen möchte, desto wichtiger sind etwaige Zusatzkosten dieser Art (das gilt auch für den nächsten Punkt).
  • Teilausführungen: Manchmal kommt es vor, dass ein Broker einen Auftrag nur über 2 getrennte Transaktionen ausführen kann (beispielsweise bei Aktien mit geringem Handelsvolumen ist das möglich). Manche Broker berechnen dann auch 2 Mal die vollen Gebühren. Achte also beim Studieren der Konditionsbedingungen darauf, dass hierfür nicht doppelt abkassiert wird.
  • Telefon-Auftrag: Wenn man gerne telefonisch handeln möchte, dann sollte man aufpassen, dass dies nichts oder wenig extra kostet.
  • Einige Broker berechnen Extragebühren für den Erhalt von Dividendenzahlungen ausländischer Unternehmen
  • Auch andere Services, die man vielleicht ab und zu nutzt, können natürlich Sonderberechnungen nach sich ziehen. Lies Dir daher gut die Broker-Preislisten durch.

Achtung: Es kommt auf euer Anlageverhalten an, welche Gebührenkonditionen bei welchem Broker für euch am attraktivsten sind. Dazu sollte man folgende Fragen grob beantworten können: Wie viele Käufe/Verkäufe führt man pro Jahr durch? Welche Summe gibt man im Durchschnitt pro Handelsauftrag aus? Mit Hilfe meines Vergleichsrechners (hier) kann man dann schnell und ganz einfach den günstigsten Discountbroker herausfinden (auf Basis des eigenen Anlageverhaltens).

In jedem Fall sollte man die Brokergebühren gerade als besonders aktiver Trader immer mit einkalkulieren, schließlich wirken sie sich auf die Rendite aus. Denn Ausgaben durch getätigte Börsenhandelsaufträge muss man erst mal wieder durch Gewinne einspielen.

Aber: Wer dagegen kaum Aktien im Jahr erwirbt oder noch Börsenanfänger ist, der muss sich bei der Depotanbieter-Wahl nicht den Kopf zerbrechen und sollte in erster Linie darauf achten, dass er keine Depotführungskosten zahlt (siehe Broker-Liste zu Beginn des Artikels). Denn als Einsteiger weiß man meist noch nicht so genau, wie häufig man Wertpapiere kauft bzw. verkauft.

Zwei Broker-Tipps zum Abschluss: Wo kaufe ich Aktien?

Ich selbst habe übrigens seit Jahren zwei Aktiendepots (bei der ING* und bei LYNX Broker*) und bin bei beiden Depot-Anbietern sehr zufrieden.

Vor allem das ING-Depot* ist für Börsenanfänger zu empfehlen, da das Kaufen und Verkaufen von Aktien, ETFs und Co. dort sehr einfach und damit besonders einsteigerfreundlich ist. Mehr Infos zu meinen persönlichen Depot-Erfahrungen findet ihr in diesem Artikel: Wo kaufe ich Aktien?


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