Wenn man als unerfahrener Anleger über eine Geldanlage in Gold nachdenkt, fragt man sich, welche Möglichkeiten es dazu gibt.
Und genau darauf werde ich im folgenden Beitrag eingehen.
Es gibt für Investoren quasi 2 Optionen, wenn man Geld in Gold investieren will:
Option 1:
Man kauft echtes Gold in Form von Goldmünzen und/oder Goldbarren. Zum Beispiel über das Internet, wo man die erworbenen Edelmetalle dann zugeschickt bekommt. Alternativ kann man es auch direkt bei diversen Anbietern lagern lassen, etwa bei BullionVault.de (hier mein Test-Artikel).
Genauere Infos zu dieser Goldanlageform habe ich in diesem Betrag zusammengefasst: Goldkauf – Wie und wo Gold kaufen?
Option 2:
Man tätigt eine indirekte Investition in Gold. Das geht beispielsweise anhand von Goldaktien, Gold-EFs und Goldzertifikaten.
Mit dieser Art der Geldanlage kann man von der Goldpreisentwicklung profitieren ohne direkt echtes Gold kaufen und lagern zu müssen. Mit diesen Möglichkeiten werde ich mich jetzt näher befassen.
An der Börse in Gold investieren: Kapitalanlage mit Goldaktien
Man kann Aktien von Goldminen oder Explorationsgesellschaften (sogenannte Explorer) kaufen und so Anteilseigner werden.
Wenn man sich für Goldaktien interessiert, sollte man wegen dem hohen Risiko das Kapital zur Sicherheit besser nicht in Einzelwerte stecken. Vor allem als Börseneinsteiger. Dieser spekulative Weg ist eher etwas für und erfahrene und risikobewusste Anleger, die das jeweilige Chance-Risiko-Verhältnis gut einschätzen können.
Oft ist nämlich unklar, wie viel Gold die Goldunternehmen in den Goldminen finden und abbauen können bzw. wie hoch die Kosten dafür sind. Goldminenaktien stürzen daher bei schlechten News nicht selten stark ab.
Wenn man in Goldaktien investieren will, dann kann man sich daher überlegen, Gold-Index-Zertifikate kaufen (dazu gleich mehr). Dadurch ist das Risiko auf mehrere Aktien verteilt. Zum Beispiel gibt es hier den HUI Index, der als wichtigster Goldminenindex gilt (auch „Arca Gold Index“ genannt). Er beinhaltet insgesamt mehrere Goldaktien und die genaue Titelzusammensetzung ändert sich hier ab und zu (in der Regel befinden sich circa 15 bis 20 Aktien in diesem Index).
Der HUI profitiert natürlich normalerweise allen voran von einem steigenden Goldpreis. Das heißt, wenn der Goldpreis steigt dann steigt in der Regel auch der HUI-Kurs (und umgekehrt). Aber: Auch hier herrscht ein erhöhtes Risiko, denn es kann zu starken Kursschwankungen kommen (diese waren in den letzten Jahren auch stärker als beim Goldpreis).
Gold als Geldanlage mit Goldzertifikaten und Goldfonds
Das ist eine Weitere Möglichkeit der Goldanlage. Beliebt sind hier vor allem Goldzertifikate und börsennotierte Goldfonds bzw. ETFs (Definition), welche die Wertentwicklung des Goldpreises oder etwa des eben angesprochenen HUI-Index 1 zu 1 nachbilden. Das bedeutet, dass wenn zum Beispiel der Goldpreis an einem Tag um 2% steigt, dann steigt auch das entsprechende Goldzertifikat (oder Gold-ETF) um 2% an.
Verschiedene Banken bieten dazu Zertifikate und ETFs mit unterschiedlichen Bezeichnungen an. Ich will keine Namen nennen (sonst entsteht vielleicht der Eindruck, dass ich ein bestimmtes Finanzprodukt zum Kauf empfehle, was ich aber definitiv nicht tue). Aber man kann hierfür einfach mal googeln oder bei der Bank bzw. dem Broker des Vertrauens nachfragen.
Achtung: Es gibt neben den gerade erwähnten relativ harmlosen Zertifikaten auch viele weitere Gold-Derivate, die deutlich riskanter sind. Hier muss man als Anleger gut aufpassen! Vorsicht vor allem vor gehebelten Derivaten (das sind Hebelzertifkate, CFDs, Optionsscheine etc.). Bei diesen Finanzinstrumenten können sich schnell hohe Verluste ansammeln.
Man sollte bei Interesse besser weniger riskante Derivate mit einfacherer Struktur kaufen (also etwas Goldzertifikate, die die Goldpreisentwicklung 1 zu 1 abbilden). Bei der Masse an verfügbaren Derivaten kann man jedenfalls leicht den Überblick verlieren. Lies daher immer die Bedingungen zum Derivat durch und investiere nur in die Finanzprodukte, die Du auch wirklich verstehst.
Bei Gold-Derivaten und ETFs gibt es außerdem noch einen Nachteil, den man nicht unerwähnt lassen darf: Bei einer Insolvenz des Emittenten ist das angelegte Geld meist futsch (auch wenn das bei einem renommierten Anbieter eher unwahrscheinlich ist). Das sollte man immer im Hinterkopf behalten.
Geld in Gold anlegen: 4 Tipps zum Abschluss
- Goldaktien, Gold-ETFs und Goldzertifikate kann man einfach und günstig über Online-Broker kaufen. Hier habe ich Infos parat, wie man einen guten Broker findet: Wie besten Broker finden?
- Neben Gold ist auch Silber ein interessantes Edelmetall (wenn auch nicht so beliebt wie Gold). Und natürlich kann man auch Geld in Silber investieren. Wie bei Gold gibt es hier unter anderem Silberbarren, Silbermünzen, Zertifikate und ETFs.
- Börsen- und Geldanlageanfänger sollten von der indirekten Investition in Gold besser erst mal die Finger lassen. Das ist eher etwas für Anleger mit Erfahrung, die einen kurz- bzw. mittelfristigen Anlagehorizont in Aussicht haben. Durchaus eine Überlegung wert ist dagegen die langfristige Anlage einer kleinen Anlagesumme als Inflationsschutz in eventuellen Krisenzeiten.
- Lies bei Interesse auch meine anderen beiden Artikel zum Thema „Geldanlage Gold“: Goldanlage: Jetzt noch Gold kaufen? und Gold online kaufen
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