Money Management: Risikostreuung, Stoppkurs & Co.

Aktien können natürlich nicht nur steigen, sondern genauso gut auch fallen. Ein mehr oder weniger hohes Verlustrisiko ist daher an der Börse immer gegenwärtig, auch wenn man ein gutes Näschen für starke Aktien hat.

Vor allem Anfängern sollte deshalb folgendes klar sein: Ein Schlüssel zum Börsenerfolg ist es, mögliche Verluste durch verschiedene Methoden zu begrenzen. Und hier kommt das sogenannte „Money Management“ ins Spiel, um das Gesamtrisiko auf sinnvolle Weise zu minimieren.

Money-Management erklärtWas ist Money Management?

Money Management kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Geldverwaltung“. Geldverwaltung klingt aber ziemlich allgemein, freier übersetzt würde ich Money Management in einem Wort eher als „Risikokontrolle“ bzw. „Risikostreuung“ bezeichnen. Money Management wird daher oft auch einfach als Risiko-Management bezeichnet (für manche Experten ist jedoch nur das Setzen von Stoppkursen „Risiko-Management“; mehr zu Stoppkursen weiter unten).

Hier die ausführliche Definition zum Begriff: Beim Money Management geht es allen voran darum, das gesamte Verlustrisiko auf mehrere Anlagepositionen aufzuteilen und dadurch zu reduzieren. Es ist dabei egal, ob es sich bei diesen Positionen um verschiedene Aktien oder anderen Wertpapieren bzw. Finanzprodukte handelt.

Artikel-Tipp: Wo kaufe ich Aktien? Mein Depot-Tipp für Einsteiger

Wie funktioniert diese Risikostreuung?

Dazu ein einfaches Beispiel, um das Ganze verständlicher zu erklären: Anleger X will 10.000 Euro in Aktien anlegen. Um das Verlustrisiko durch Money Management zu begrenzen, teilt er die Anlagesumme auf 5 verschiedene Aktien auf (also investiert er pro Aktie 2.000 Euro).

Jetzt noch ein krasses Negativ-Beispiel, wie ein Anlageverhalten ganz ohne (!)Money Management aussehen könnte: Anleger X hat auch insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung. Dafür kauft er aber nur eine Aktie. Jetzt wird das Gesamtrisiko von Anleger X nur von dieser einen Aktie getragen.

In Wirklichkeit legt man aber beim Money Management meist nicht stur eine starre Größe für jede Position fest (im ersten Beispiel waren das 2.000 Euro). Stattdessen variiert man flexibel die Positionsgröße, je nach Risikoeinschätzung des Wertpapieres.

Beispielsweise investiert man in der Regel in weniger riskante Positionen einen höheren Betrag und dagegen in riskantere, spekulative (Aktien-)Werte einen niedrigeren Betrag. Durch diese Vorgehensweise grenzt man das Gesamtrisiko nochmals ein, da so die Entwicklung der riskanteren Wertpapiere weniger Einfluss auf die gesamte Depotentwicklung hat. Noch etwas: Ein anderes Wort für Risikostreuung ist auch „Diversifikation“ (beides bedeutet im Finanzbereich das Gleiche).

Eine Art der Diversifikation ist zudem die sogenannte „Asset Allocation“. Darunter versteht man die Aufteilung der Anlagesumme auf verschiedene Anlageklassen bzw. „Assets“ (Beispiel: Man investiert sein Geld in Aktien, Anleihen, Gold und Immobilien). Asset Allocation ist sehr sinnvoll, um Risiken noch breiter zu streuen.

2 Tipps:

Tipp 1: ETFs (Definition) sind hervorragende Wertpapiere, um ganz einfach eine sehr breite Risikostreuung zu erzeugen. Über ein Investment in ein paar ETFs ist es zum Beispiel möglich, in Tausende Aktien (und/oder Anleihen etc.) investiert zu sein.

Besonders einfach ist so eine breit gestreute Geldanlage übrigens mit ETF-Komplettpaket-Anbietern möglich (hier stelle ich 2 vor). Ausführliche grundlegende Infos und Tipps zu ETFs sind auch in meinem ETF-Ratgeber und insbesondere in meinem ETF-Kurs ETFs kaufen für Anfänger – Wie man in 15 Schritten ein starkes ETF-Depot aufbaut zu finden (Buch zum Thema „Aktien-ETFs“).

Tipp 2: Wer sich eine sinnvolle Asset Allokation nicht zutraut bzw. Schwierigkeiten dabei hat, kann sich etwa über einen seriösen und guten Börsenbrief Hilfe holen. Der empfehlenswerte Börsendienst Rendite-Spezialisten* hilft einem zum Beispiel dabei, einen ausgewogenen Geldanlage-Mix für das eigene Depot aufzustellen. Wer sich das Konzept mal anschauen will: Hier habe ich den Brief ausführlich getestet.

Auch sehr wichtig für Risiko- und Money-Management: Der Stoppkurs!

Beim Money Management sollte man sich zur Risikostreuung aber nicht nur darauf verlassen, den Anlagebetrag auf verschiedene Positionen aufzuteilen.

Auch das Verwenden von Stoppkursen ist ein enorm bedeutendes Hilfsmittel für ein gutes Money Management, um dadurch zusätzlich das Risiko zu senken. Mehr zum Thema „Stoppkurse“: Was sind Stopp-Kurse?.

Fazit: Money Management ist wichtig für Deinen Börsenerfolg

Es gibt unterschiedliche einfache und kompliziertere Money- und Risiko-Management-Strategien. Für Privatanleger ist in der Regel keine komplizierte Money-Management -Strategie notwendig (das ist eher was für Anleger-Profis).

Es ist hauptsächlich wichtig, die grundlegenden Eckpunkte des Money Managements zu kennen und diese diszipliniert anzuwenden (vor allem: Anlagegeld auf mehrere Positionen verteilen und Stoppkurse setzen). Es ist also gar nicht so schwer. Doch leider spielt Money Management bei vielen Privatanlegern immer noch eine untergeordnete Rolle, wodurch die Verlustgefahr deutlich erhöht wird.

Wer tiefer in die Money-Management -Materie eintauchen will, hier ein paar Buchtipps (die ersten 3 Links führen zu Amazon, dort findet man auch Bewertungen zu den Büchern):

Außerdem findest Du hier weitere Informationen zum allgemeinen Risiko an der Börse: Welche 12 Gefahren lauern an der Börse?. Achtung: Viele dieser Gefahren lassen sich einfach durch richtiges Money-Management vermeiden.


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