1. Holzinvestment für Privatanleger: Wie kann man in Holz investieren?
Direkte Holzinvestments wie der Kauf von Waldflächen sind in der Regel teuer und eher etwas für Großanleger bzw. institutionelle Investoren (vor allem in Deutschland).
Doch wie kann man als Kleinanleger von steigenden Holzpreisen profitieren? Es gibt mehrere Möglichkeiten, um in Holz zu investieren. Ich stelle 4 Optionen vor.
Option 1 – Geschlossener Fonds:
Über diese Beteiligungen kauft man meist indirekt im Ausland Bäume bzw. Baumsetzlinge. Wie wird hier mit so einem Holzinvestment für Kleinanleger geworben?
Beispiel: Man kann für mehrere Tausend Euro Bäume ohne Grundstück in einem Regenwald Mittel- und Südamerikas kaufen und erhält dafür circa 4% bis 13% Rendite pro Jahr (beispielsweise in Panama oder Costa Rica). Dort wachsen die Bäume auch schneller als zum Beispiel hier in Deutschland. In der Werbung wird natürlich alles eher positiv beschrieben und werbegiftige Fakten eher ins Kleingedruckte verfrachtet.
Hier der Haken an der Sache, der gerne in den Hintergrund gedrängt wird: Die Rendite bekommt man meist erst, wenn die Bäume gefällt und verkauft sind (und nicht jedes Jahr). Und das passiert erst circa 20 Jahre später. Bei manchen Holzinvestment sind jedoch schon frühere Auszahlungen möglich, beispielsweise nach 10 Jahren.
Weiterer Haken, wenn man in geschlossene Holz-Fonds investiert: Das Geld ist fest angelegt, man kommt also während der Laufzeit nicht an das Geld ran. Daher rate ich eher zu offenen Fonds.
Option 2 – Offene Fonds (zum Beispiel Indexfonds):
Hier wird das Geld größtenteils in Wald und/oder in verschiedene Holzaktien investiert. Positiv ist hier vor allem, dass man jederzeit aussteigen kann und somit das Risiko geringer ist.
Dafür sind bei offenen Fonds die Renditeaussichten meist etwas geringer. Tipp: Mein Fonds-Ratgeber hat weitere allgemeine Einsteiger-Infos zu Investmentfonds parat.
Option 3 – Holz-Zertifikate:
Setzen sich ähnlich zusammen wie offene Holz-Fonds. Aber bei Zertifikaten (Definition) muss man das Emittentenrisiko beachten.
Wenn der Zertifikate-Herausgeber also Pleite geht, dann droht ein Totalverlust (offene Fonds sind davon geschützt).
Option 4 – Einzelne Holzaktien:
Man kann in Aktien von börsennotierten Holzunternehmen investieren (ist aber ähnlich wie andere Rohstoff-Aktien riskant, vor allem für Anfänger).
Tipp: Wer sich mit der Börse noch nicht auskennt und an Aktienanlagen interessiert ist, der sollte sich erst mal Börsengrundlagen aneignen (hier meine Artikel im Überblick).
2. Wie hoch sind die Risiken bei Holzinvestments?
Allgemeine Risiken bzw. Gefahren für Holz und Bäume:
Durch zum Beispiel Schädlingsbefall, schwankende Wechselkurse, Naturkatastrophen, politische Unruhen sind Waldinvestments angreifbar.
Risiken bei Holzfonds bzw. Holz-Zertifikaten:
(Hinweis: Die folgenden Risiken gelten vor allem für geschlossene Fonds, da man hier normalerweise für viele Jahre an die jeweilige Holzbeteiligung gebunden ist. Bei offenen Holzfonds bzw. Holz-Zertifikaten sind die Risiken geringer, da man hier jederzeit aussteigen kann und außerdem das Risiko meist auf mehrere Unternehmen verteilt ist.)
- Das Risiko ist in jedem Fall höher, als es in mancher Werbung für Holzfonds den Anschein hat. Ein „sicheres Geldverdienen“ wird an mancher Stelle versprochen. Das ist aber unrealistisch, da auch ein Totalverlust möglich ist.
- In mehr oder weniger gleichem Wortlaut heißt es bei allen Firmen, die im Holzgeschäft tätig sind: „Der Kunde ist sich bewusst, dass der Kauf der Bäume eine langfristige Investition darstellt, dass keinerlei Ertrags- oder Renditegarantien bestehen und dass politische oder ökologische Risiken bis hin zum Totalverlust nicht ausgeschlossen werden können.“
- Wenn die Holz-Investment-Firmen Konkurs gehen, ist das Geld höchstwahrscheinlich weg (Totalverlust ist also möglich). Man muss diesen Gesellschaften also viele Jahre lang Vertrauen schenken können (vor allem wenn man in geschlossene Waldfonds investiert). Auch bei Holz-Zertifikaten gibt es ein Emittentenrisiko.
Risiken bei Holzaktien:
Auch Holz-Aktienunternehmen können natürlich insolvent werden. Außerdem werden Holzaktien natürlich zusätzlich von der allgemeinen Börsenentwicklung beeinflusst. Das heißt: In Krisenzeiten sind auch bei Holzaktien fallende Kurse wahrscheinlich (unabhängig davon, wie sich die Holzpreise gerade entwickeln).
Lesen Sie jetzt auf der nächsten Seite meines Holz-Spezials: Waldfonds, Holzaktien & Co. – Wo und welche Holz-Investments kaufen?
Artikel-Tipps:
- Mein 7-teiliger Aktien-Einsteiger-Kurs vorgestellt (Schritt für Schritt Aktienwissen lernen, das wichtig für einen langfristigen Börsenerfolg ist)
- Wie man in 12 Schritten die sichersten Top-Aktien findet (meine eigene Aktienstrategie, auch für Einsteiger geeignet)