Eigentumswohnung als Kapitalanlage: Geld in Immobilien investieren?

Eigentumswohnung oder Haus als Kapitalanlage?Gerade durch die Finanzkrise haben inzwischen viele Anleger Angst, dass ihr hart verdientes Geld immer weniger Wert wird. Auf der Suche nach einer sinnvollen Kapitalanlage geraten daher Immobilien immer mehr ins Visier der Privatanleger.

Kein Wunder, schließlich sind Immobilen wie eine Eigentumswohnung oder ein Haus Sachwerte und diese werden heutzutage als deutlich krisensicherer eingestuft als Papiergeld.

Viele fragen sich daher: Sollte man Geld in Immobilien investieren? Lohnt sich der Kauf einer Eigentumswohnung oder einer anderen Immobilie als Kapitalanlage? Ich habe mich dem Thema mal angenommen.

Geld in Immobilien investieren: Welche Möglichkeiten hat man?

Zum einen kann man natürlich in eine gekaufte Eigentumswohnung oder in ein Haus selbst einziehen und so Mietkosten sparen. Zum anderen kann man eine Immobilie vermieten und dann regelmäßig Miete kassieren.

Außerdem kann man in Immobilienaktien oder Immobilienfonds (Definition) investieren und so indirekt Immobilien als Kapitalanlage nutzen (Info: Was sind Fonds?).

Welche Vorteile hat ein Haus oder eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage?

1. Vorteil: In der Vergangenheit war ein deutlicher Wertzuwachs bei Immobilien zu verzeichnen, vor allem in Städten. Laut einer Studie ist eine in den 70er Jahren gekaufte Immobilie heute durchschnittlich das Doppelte wert. Auch für die Zukunft erwarten Experten steigende Immobilienpreise.

2. Vorteil: Man zahlt bei Selbstnutzung der Eigentumswohnung oder des Hauses keine Miete mehr. Außerdem tut man bei einem Wohnungskauf als Kapitalanlage gleichzeitig etwas für die Altersvorsorge, da die Immobilie in der Regel im Rentenalter abbezahlt ist und man dann weniger Ausgaben hat.

3. Vorteil: Wenn man die gekaufte Immobilie oder Teile der Immobile nicht selbst nutzt, kann man sie vermieten und erhält so Geld durch Mieteinnahmen. Dadurch ergibt sich eine regelmäßige, zusätzliche Einnahmequelle. Je früher die Immobilie abbezahlt ist, desto gewichtiger ist natürlich dieser Vorteil.

4. Vorteil: Immobilien gelten als ziemlich krisensicher, da Wohnungen und Häuser Sachwerte sind. Außerdem unterliegen Immobilien in der Regel nur geringen Wertschwankungen.

5. Vorteil: Eine Immobilien-Kapitalanlage eröffnet einem diverse Steuervorteile. Beispielsweise ist die Verrechnung von Finanzierungskosten mit Mieteinahmen möglich (Finanzierungskosten sind Schuldzinsen, Unterhalts- und Erhaltungskosten etc.).

Welche Nachteile hat ein Haus oder eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage?

1. Nachteil: In den letzten Jahren kam es zu starken Preissteigerungen in vielen Teilen Deutschlands, vor allem in Stadt- bzw. stadtnahen Gebieten. Dadurch ist es gerade dort meist sehr schwer, eine attraktive und zugleich preiswerte Immobilie zu finden.

2. Nachteil: Trotz guter Aussichten könnten die Immobilienpreise in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wieder deutlich fallen (gerade in diesen unsicheren Zeiten kann schließlich keiner in die Zukunft schauen). Der Wert der Immobilie würde dann sinken.

3. Nachteil: Meist hoher zeitlicher Aufwand bei der Suche nach einer guten und preiswerten Immobilie.

4. Nachteil: Verschuldungsrisiko: Viele müssen einen Kredit aufnehmen und verschulden sich daher mehr oder weniger hoch (je höher der aufgenommene Kredit ist, desto gefährlicher ist es).

5. Nachteil: Der Kauf einer Immobilie lohnt sich meistens nicht auf kurzfristige Sicht. Diese Art der Kapitalanlage ist eher etwas für den langfristigen Anlagehorizont, vor allem wenn der Wertzuwachs der Immobilie nur langsam zunimmt.

6. Nachteil: Es kann mögliche Mängel an der Immobilie geben, die erst im Nachhinein sichtbar werden. Eventuell muss dann zusätzliches Geld rein gesteckt werden, das vorher nicht einkalkuliert wurde.

7. Nachteil: Man hat eine schlechte Risikostreuung, wenn der Großteil des eigenen Vermögens in der Immobilie steckt. Denn dadurch ist das Risiko nicht auf verschiedene Kapitalanlagen gleichmäßig verteilt (wie es eigentlich empfohlen wird).

8. Nachteil: Hohe ungeplante Nebenkosten, die im Laufe der Jahre anfallen können (Reparaturen, Renovierungen, Umbauten etc.).

9. Nachteil: Man hat wenig von einer eventuellen Wertsteigerung der gekauften Immobilie wenn man für immer darin wohnt. Grund: Kein Gewinn durch Verkauf bzw. keine Erhöhung von Mieten möglich.

10. Nachteil: Eventuell Ärger mit verspäteten Mietzahlungen (das gilt natürlich nur, wenn man das Haus oder die Eigentumswohnung nicht selbst nutzt).

11. Nachteil: Zeitlicher Aufwand, wenn man neue und zahlungszuverlässige Mieter suchen muss (auch nur bei Vermietung).

Immobilie als Kapitalanlage: Weitere Tipps

Wer sich ernsthaft mit dem Thema Immobilienanlage auseinandersetzt, sollte ein paar gute Bücher lesen: Immobilien als Kapitalanlage – Meine 8 Buchtipps.

Wenn Sie noch unschlüssig sind, ob die Investition in eine Immobilie zur Selbstnutzung sinnvoll für Sie ist, dann kann ich Ihnen dieses Buch empfehlen: Kaufen oder mieten? – Wie Sie für sich die richtige Entscheidung treffen* (ich habe es zwar nicht selbst gelesen, aber die Bewertungen sind überwiegend sehr gut).

Die oben genannten Vor- und Nachteile habe ich nochmals in diesem kleinen Immobilien-Überblick kompakt zusammengefasst: Geldanlage-Immobilien-Ratgeber. Weitere Immobilien-Infos für Einsteiger habe ich außerdem hier parat: Haus oder Eigentumswohnung kaufen: Was beachten?

Wenn Sie im Internet nach Immobilien suchen wollen, die (in Ihrem Umkreis) zum Verkauf stehen, dann ist vor allem immobilienscout24.de eine renommierte und beliebte Anlaufstelle.


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