Im folgenden Artikel möchte ich kurz ein paar Begriffe, die im Derivate-Bereich wichtig sind, erklären:
Und zwar Margin, Hebel, Spread und Leerverkauf.
1. Was ist ein Leerverkauf?
Leerverkauf-Definition:
Durch einen „Leerverkauf“, auch „Shortselling“ genannt, kann man Geld verdienen mit fallenden Kursen (Achtung: Natürlich sind genauso gut auch Verluste möglich!). Das erreicht man dadurch, dass man Finanzinstrumente verkauft, die man noch gar nicht besitzt (etwa Aktien oder Devisen).
Beispiel:
Man glaubt, dass eine bestimmte Aktie in nächster Zeit fallen wird und tätigt deshalb einen Leerverkauf. Wenn der Aktienkurs jetzt 10% sinkt, dann hat man einen Gewinn von 10% erlangt (wäre die Aktie dagegen 10% gestiegen, dann hätte man einen Verlust von 10% erlitten).
2. Was ist ein Hebel?
Hebel-Definition:
Der Hebel, auch „Leverage“ genannt, ist eine wichtige Kennzahl im Derivatehandel. Zu diesem Begriff sollte man sich vor allem folgendes merken: Je höher der Hebel, desto höher sind Gewinnchancen und Verlustrisiko. Derivate mit Hebelwirkung sind daher nur etwas für erfahrene und risikofreudige Investoren.
Beispiel:
Die Aktie XY steigt an einem Tag um 4%. Ein Short-Derivat auf die Aktie XY (=Basiswert) mit einem Hebel von 5 wäre im gleichen Zeitraum um ganze 20% gefallen (5 mal 4%, da der Hebel 5 ist).
Hebel gibt es zum Beispiel bei den Finanzinstrumenten CFDs, Optionsscheinen und Hebelzertifikaten. Hebel können unterschiedlich hoch sein (beim Devisenhandel sind etwas bis zu 400-fache Hebel möglich). Anzumerken ist noch, dass jedoch nicht alle Derivate einen gefährlichen Hebel haben. Das bedeutet, dass manche Derivate die Entwicklung des Basiswertes eins zu eins nachbilden.
Tipp: Wer Börsenerfahrung hat & trotz der erhöhten Verlustgefahren ins Trading einsteigen will, der sollte anfangs auf Expertenhilfe vertrauen (hier meine Empfehlung*). |
3. Was ist ein Spread?
Spread-Definition:
Der Spread bei Derivaten ist die Differenz zwischen dem Ankaufkurs und dem Verkaufskurs. In der Fachsprache wird der Ankaufkurs „Briefkurs“ und der Verkaufskurs „Geldkurs“ genannt. Der Briefkurs liegt eigentlich immer höher als der Geldkurs.
Das heißt:
Ein Käufer muss für ein Derivat etwas mehr bezahlen als ein Verkäufer dafür bekommt. Warum ist das so? Ganz einfach: Die Banken wollen natürlich für die Abwicklung des Derivatehandels bezahlt werden. Und dies geschieht eben über den Spread.
4. Was ist Margin?
Margin-Definition:
Eine Margin existiert zum Beispiel bei Futures, Optionen, CFDs und beim riskanten Forex-Trading. Die Margin ist eine Sicherheitsleistung und im Grunde der Kapitaleinsatz bzw. die Investitionssumme bei diesen derivativen Finanzprodukten.
Weitere Fakten zur „Margin“ habe ich hier im unteren Teil des Beitrags erklärt: Was ist CFD-Handel?
Es gibt auch einen sogenannten „Margin Call“.
Was ist ein Margin Call?
Unter Margin Call versteht man eine Nachschussforderung durch den Broker. Man muss dann neues Geld auf sein Handelskonto einzahlen.
Zu einem Margin Call kommt es wenn eventuelle Verluste nicht mehr durch die ursprüngliche Margin gedeckt werden können oder dieses Szenario kurz bevor steht. Es gibt übrigens auch einen guten und (aus meiner Sicht) spannenden Börsenfilm namens „Margin Call“.
Artikel-Tipps:
- Mein Börsenlexikon (weitere Begriffe einfach erklärt)
- Mein 7-teiliger Aktien-Lernkurs für Anfänger vorgestellt (Begriffserklärungen, Strategie-Grundlagen, Einsteigertipps, Börsenregeln etc.)
- Wie man in 12 Schritten die sichersten Top-Aktien findet (meine einfache Strategie, um aussichtsreiche und möglichst risikoarme Aktien aufzuspüren)