Wie sekundenschnell eine Aktie analysieren?

Die Zukunft spielt an der Börse eine elementare Bedeutung. Denn nur wenn Aktienanleger (überwiegend) an eine positive wirtschaftliche Entwicklung bei einzelnen Aktien bzw. dem Gesamtmarkt in der Zukunft glauben, dann führt dies zu steigenden Kursen. In dieser Hinsicht spielt aber auch die Vergangenheit eine wichtige Rolle.

Denn um Zukunftsaussichten besser einschätzen zu können, ist es sinnvoll, auch Daten aus der Vergangenheit zu analysieren. Schließlich stehen diese Zahlen in der Regel unumstößlich fest. Starke zurückliegende Aktiendaten können einem zwar nicht garantieren, dass es auch in Zukunft so weiter gehen wird (das muss man immer im Hinterkopf behalten)… aber die Chancen dafür stehen dann besser. Und je länger die Zahlen in der Vergangenheit überzeugend waren, desto mehr steigen diese Chancen.

Dank dem Internet bzw. hilfreicher Börsenseiten ist es heutzutage leicht möglich, unzählige Daten und Kennzahlen zu Tausenden von Aktien abzurufen. Das Ganze aber richtig zu interpretieren, ist wiederum meist schon eine Herausforderung (etwa um die korrekten Rückschlüsse hinsichtlich eines eventuellen Ein- bzw. Ausstiegs zu treffen).

Die vermutlich schnellste Aktienanalyse der Welt?!

Es gibt aber durchaus auch einfachere Wege (zumindest für einen ersten Überblick), um der Stärke einer Aktie auf den Grund zu gehen.

Und in diesem Artikel möchte ich mal auf die (in meinen Augen) schnellste und einfachste Möglichkeit hinweisen, um zu analysieren, wie erfolgreich ein Unternehmen hinter einer Aktie in der Vergangenheit vermutlich gewirtschaftet hat. Dabei handelt es sich um die Analyse der langfristigen Kursentwicklung einer Aktie mit Hilfe eines Aktiencharts (was ist das?).

Sprich: Wenn man schnell auf einen Blick wissen will, wie stark eine Aktie bzw. wie erfolgreich ein Unternehmen zuletzt gewesen ist, dann muss man sich nur einen Langfrist-Chart anschauen. Ein langfristiger Aufwärtstrend einer Aktie (über viele Jahre hinweg), ohne große Rücksetzer dazwischen, lässt etwa darauf schließen, dass es sich bei der Gesellschaft dahinter womöglich um eine wirtschaftlich sehr starke Firma handelt… sonst wäre der Aktienkurs ja nicht über längere Zeit angestiegen.

Qualität setzt sich also auch an der Börse durch und spiegelt sich in der Regel eher früher als später in einem steigenden Kursverlauf wieder (kleinere kurzfristige Rücksetzer sind hierbei ganz normal; in einem großen Börsencrash kann der zwischenzeitliche Kurseinbruch natürlich auch mal heftiger sein).

Zum Abschluss noch ein paar Hinweise und Tipps:

  • Je länger der Zeitraum ist, den man in einem Aktienchart betrachtet, desto größer ist die Aussagekraft. Das heißt im Umkehrschluss: Je geringer der Zeitraum ist, desto geringer ist die Aussagekraft einer starken vergangenen Kursentwicklung. Beispiel: Bei einem Aktienunternehmen, dass erst ein oder zwei Jahre an der Börse ist und in dieser Zeit stark angestiegen ist, bedeutet das noch lange nicht, dass dies auch langfristig anhält (diese Firma muss sich erst noch weiter beweisen).
  • Bei neuen Aktien, die noch nicht lange an der Börse sind, kann man sich natürlich noch keine langfristige Kursentwicklung anzeigen lassen (siehe Punkt zuvor). Auch aus diesem Grund gelten neue Aktien deshalb als riskanter.
  • Langfrist-Chart kann man beispielsweise einfach auf onvista.de aufrufen (dort eine gewünschte Aktie suchen und dann unterhalb des Charts auf „Max“ klicken)
  • Immer daran denken, dass eine gut gelaufene Aktie in der Vergangenheit (auch wenn es viele Jahre oder sogar Jahrzehnte sind), nicht unbedingt auch in Zukunft so weiter steigt… auch wenn die Chancen dafür gut stehen aufgrund des zurückliegenden Erfolgs.
  • Man sollte meiner Meinung nach bei der Aktienauswahl nicht nur auf den langfristigen Kursverlauf achten. Es ist ratsam, auch andere Kriterien mit einzubeziehen, um die Chancen zu erhöhen, in der Zukunft aussichtsreiche Aktien aufzuspüren.
  • Die langfristige Kursentwicklung ist übrigens auch eines der 10 Kriterien meiner selbst entwickelten Aktienauswahl-Strategie, mit der ich versuche, die sichersten Top-Aktien aufzuspüren (diese Strategie stelle ich auch hier in einem Buch vor).

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