Mit der Online-Plattform vaamo (Webseite)* steht Privatanlegern eine der einfachsten Möglichkeiten zur Verfügung, um Geld in Aktien bzw. ETFs anzulegen (Tipp: Wer vaamo noch nicht kennt, kann hier in meinem ausführlichen Test mehr erfahren).
Vor kurzem wurde mir angeboten, ein Interview mit einem der beiden Geschäftsführer von vaamo zu machen. Diese Chance habe ich wahrgenommen und mir ein paar interessante Fragen ausgedacht. Damit das Ganze nicht zu werbemäßig wirkt, habe ich es mir nicht nehmen lassen, auch ein paar kritischere Fragen zu stellen (siehe Fragen 7 und 8).
Los geht’s mit dem Interview: 9 Fragen an vaamo
1. Hallo Oliver. Kannst Du bitte erst einmal in möglichst einfachen Worten erklären, was vaamo ist?
vaamo ist ein BaFin-lizensierter digitaler Vermögensverwalter mit Sitz in Frankfurt am Main. Wir bieten eine professionelle, unabhängige und gleichzeitig kostengünstige Lösung für die Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Mit unserem Anlageassistenten ermitteln wir online für jeden Kunden die persönliche Risikopräferenz und Risikotragfähigkeit. Auf Basis dieser Informationen wird ein individuelles Portfolio basierend auf einem passiven Strategieansatz ermittelt.
Das bedeutet, dass wir ausschließlich auf breit diversifizierte Portfolios mittels ETFs und Indexfonds setzen, und nicht auf die Entwicklung einzelner Aktien setzen. Hier folgen wir strikten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Unser vollständig digitalen Ansatz – von der Anmeldung, über die Depoteröffnung, bis zur Verwaltung des Portfolios – ermöglicht einen erheblichen Kostenvorteil gegenüber aktiven Vermögensverwaltern, den wir direkt an unsere Kunden weitergeben.
Wichtig ist auch unsere absolute Unabhängigkeit: wir wählen für unsere Kunden die besten ETFs am Markt aus, egal von welchem Anbieter und tauschen diese auch aus, wenn sich Veränderungen ergeben.
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2. Ist vaamo auch für Anleger geeignet, die fast gar nichts über Aktien und Börse wissen?
vaamo hat den Anspruch mit seiner Benutzeroberfläche sämtliche Fragen in einer Sprache zu beantworten, die auch für eher Finanzunerfahrene verständlich ist.
Nichtsdestotrotz scheuen wir uns nicht davor, auch komplexere Sachverhalte für interessierte Nutzer zu erläutern. Dafür haben wir unsere vaamo-Academy gegründet. Dort bieten wir regelmäßig Webinare an, betreiben unseren vaamo-Finanzblog, der zu aktuellen Themen informiert und liefern unseren Kunden und Interessenten regelmäßig mit unserem Newsletter weitere spannende Informationen.
3. Was hat sich in den letzten Monaten bei vaamo verändert und was bedeutet das für die Kunden?
Seit November 2016 sind wir ein BaFin-lizensierter Vermögensverwalter. Das bedeutet, dass wir die Portfolien unserer Kunden jetzt noch umfangreicher managen können. So können wir nun zum Beispiel bei Bedarf ein tägliches Rebalancing vornehmen. Wir können auch ganz unkompliziert ETFs austauschen, wenn die Entwicklung es erfordert.
Des Weiteren haben wir viele Erkenntnisse über die Bedürfnisse unserer Kunden genutzt und unsere Website umgestaltet und umstrukturiert. Das neue Interface soll Kunden tiefgehender und gleichzeitig übersichtlicher über das Produkt informieren und durch unser Angebot führen. Wir haben auch den Eröffnungs- und Anlageprozess weiter verbessert.
4. Was macht vaamo besser als andere Robo-Advisor-Anbieter?
Wie im Eingang des Interviews berichtet, basiert vaamo auf einem digitalen Ansatz. Nichtsdestotrotz sind wir uns darüber bewusst, dass Geldanlage, verbunden mit Thematiken wie beispielsweise der Altersvorsorge, ein sensibles und komplexes Thema ist. Deshalb legen wir einen starken Fokus auf unseren persönlichen Service. Der Kunde kann telefonisch, schriftlich oder aber via Livechat mit uns in Kontakt treten.
Des Weiteren bieten wir, mit einer geringen Mindestanlagesumme von 10 € monatlich, Interessierten eine Möglichkeit das Produkt kennen zu lernen und sich mit vaamo vertraut zu machen.
Wir bieten unsere Robo-Advice-Lösung auch in Kooperation mit namhaften Partnern wie der 1822direkt, Santander oder N26 an. Unsere Kunden können sich also sicher sein, dass wir höchsten Ansprüchen an Datenschutz und -sicherheit genügen.
5. Wie versucht vaamo Interessenten zu überzeugen, denen die persönliche Beratung eines Vor-Ort-Anlageberaters fehlt?
Zum Einen versucht vaamo, das Angebot so übersichtlich und transparent darzustellen und den Nutzer so durch das Produkt zu führen, dass keine Fragen offen bleiben. Falls doch, so tritt unser umfassendes Serviceangebot in Kraft.
vaamo stellt hierfür eine Vielzahl von Kommunikationskanälen zur Verfügung, die bestmöglich eine physische Kundenbetreuung ersetzen. Neben der klassischen Telefonbetreeung (inkl. Rückruffunktion) und dem E-Mail-Service, steht auf der Homepage eine Live-Chat Funktion zur Verfügung.
Des Weiteren gibt es die vaamo Academy. Dort werden beispielsweise Webinare veranstaltet, in denen der Kunde sich zu unterschiedlichsten Finanzthemen weiterbilden kann.
6. Wie sollten vaamo-Nutzer am besten vorgehen, die keine Ahnung haben, wie viel Risiko sie eingehen möchten?
Der vaamo-Anlageassistent wird von jedem potentiellen Kunden durchlaufen. Dieser fragt hierfür alle relevanten Risikofaktoren ab, die die Risikotragfähigkeit („Welche etwaigen Verluste kann ich mir leisten?“) und Risikopräferenz („Wie viel Risiko will ich eingehen?“) abdecken und einschätzen. Daraus entsteht ein für jeden individuelles Risikoprofil. Der vaamo-Anlageassistent lässt sich übrigens auf unserer Webseite vollkommen unverbindlich und anonym ausprobieren.
7. Wie siehst Du das Thema „ETF-Risiko“ (sprich: synthetische ETFs, Macht der Fondsgesellschaften, Wertpapierleihe)? Und wie kann man unsichere bzw. skeptische Anleger hier beruhigen?
Zunächst muss ich hierzu sagen, dass vaamo ausschließlich auf physisch replizierende ETF setzt und somit eine Diskussion bezüglich synthetischen ETF von vornherein wenig Spielraum lässt. Da unserer Meinung nach gerade im Retail-Geschäft Transparenz und Verständlichkeit einen großen Bestandteil der Anlageentscheidung einnehmen sollte, sollten synthetische ETF aufgrund Ihrer deutlich komplexeren Struktur nicht in solchen Portfolien verwendet werden.
Gerade bei ETFs haben die Fondsgesellschaften wenig Macht, da sie strikt einen Index abbilden müssen – sie haben also wenig Ermessensspielraum. vaamo überwacht die Qualität der ETFs laufend und ist vollkommen unabhängig in der Wahl der Fondsgesellschaft.
Die Wertpapierleihe ist dagegen wieder ein komplexeres Thema, das auch uns beschäftigt. Verglichen mit synthetischen ETFs schätzen wir das damit verbundene Kontrahentenrisiko allerdings als sehr gering und insbesondere transparenter ein, gerade nach Veröffentlichung der Leihquoten verschiedenster Anbieter. Die zusätzlichen Erträge daraus helfen auch, die Kosten der ETFs weiter zu minimieren. Ein Thema ist hierbei sicherlich, dass die Leihgebühr nicht immer ausschließlich dem ETF- Investor zugutekommt. Es bleibt abzuwarten wie sich dieser Teilbaustein eines ETF in Zukunft verhält. Eine ständige Revision des Produktportfolios ist daher notwendig um das Thema Wertpapierleihe, aber auch weitere produktspezifische Risiken und Marktveränderungen zu verstehen und dementsprechend auszurichten.
8. Wie würde vaamo auf einen neuen Börsencrash reagieren, der irgendwann kommen könnte? Und wie wird man dann versuchen, besorgte Kunden zu beruhigen?
Wir als vaamo haben uns der langfristigen Geldanlage verschrieben. Wenn wir dabei in die vergangenen Jahrzehnte schauen, können wir immer wieder feststellen, dass ein „Börsencrash“, also ein rapider Wertverlust über verschiedene Assetklassen hinweg, zwar kurzfristig für starke Verluste sorgen kann, diese Verluste langfristig jedoch durchaus wieder durch höhere Gewinne wettgemacht werden können.
Dabei ist es wesentlich zu verstehen, dass der Gewinn innerhalb eines Investments die Kompensation für das eingegangene Risiko darstellt. Gegensätzlich wäre ein Tagesgeldkonto zu sehen, dass zwar von einem „Börsencrash“ weitestgehend unbeeinflusst bleibt, dementsprechend jedoch keine Rendite abwirft. Die wesentliche Botschaft für unsere Kunden würde demnach zweigeteilt lauten:
(Erstens) Um einen adäquaten Investmentgewinn zu vereinnahmen, müssen Risiken, auch die eines erneuten „Börsencrash“ eingegangen werden. Allerdings…
(Zweitens) …hat uns die Vergangenheit gelehrt, dass diese Risiken in der langfristigen Geldanlage deutlich an Gewicht verlieren (und zwar in starker Abhängigkeit zum jeweiligen Investment-Zeithorizont).
Außerdem ist wichtig zu verstehen, dass wir durch die sehr breite Streuung über mehr als 10.000 Einzeltitel das sogenannte unsystematische Risiko eliminieren, also z.B. das Risiko, dass die deutschen Autohersteller aufgrund des unerwarteten Dieselskandals abgestraft werden oder die starken Wertverluste bei deutschen Versorgern aufgrund des raschen Ausstiegs aus der Atomkraft.
9. Wie wird sich nach Deiner Ansicht der Robo-Advisor-Markt in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Was plant vaamo in dieser Hinsicht?
Anteilig am gesamten Wertpapiervermögen verwalten Robo-Adivisor immer noch ein geringes Volumen. Der eher skeptische, deutsche Konsument vertraut bisweilen eher noch auf seine etablierten Geschäftsbanken. Dennoch tendiert der Markt unaufhaltsam in Richtung digitaler Lösungen. Auch klassischen Banken fangen jetzt an, solche Angebote an den Markt zu bringen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, da hier unter Umständen wieder die alten teuren bankeigenen Produkte zum Einsatz kommen.
Wir wollen unsere Position als einer der führenden Robo-Adivsor im deutschen Markt in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Außerdem werden wir unser Produktangebot und Service natürlich weiter ausbauen.
Schlussworte: Herzlichen Dank für das aufschlussreiche Interview Oliver! Anleger, die sich für vaamo interessieren, können sich jetzt nach meinem Empfinden ein besseres Bild von der Plattform machen und sich überlegen, ob vaamo etwas für sie ist.
Tipp: Weitere Informationen findet man hier auf der vaamo-Webseite* (dort erfährt man auch, wie man sich anmelden kann, um ab sofort sehr einfach Geld in Aktien bzw. ETFs investieren zu können).
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