Was ist Market Timing? Definition & Erklärung

Viele Börsianer setzen beim Investieren auf ein kluges Timing an der Börse, um damit möglichst erfolgreich zu sein.

Man spricht hier auch vom sogenannten „Market Timing“. Aber was ist Markettiming genau? Auf diese Frage werde ich jetzt ausführlich eingehen.

Market-Timing-Definition in einfachen Worten

Beim Market Timing geht es darum, bei einer Geldanlage in Wertpapiere (Aktien etc.) günstige Ein- und Ausstiegszeitpunkte zu finden, um auf diese Weise hohe Renditen zu erzielen.

„Günstig“ ist ein Handelszeitpunkt insbesondere dann wenn man es schafft, beim Kauf zu möglichst niedrigen Kursen einzusteigen und beim Verkauf zu möglichst hohen Kursen auszusteigen.

Um die richtigen Momente beim Kauf bzw. Verkauf zu finden, werden verschiede Analysemethoden angewendet: Etwa die charttechnische Analyse und/oder die fundamentale Unternehmensanalyse. Oft wird aber vor allem die erstgenannte Chartanalyse eingesetzt (alleine oder in Verbindung mit der Fundamentalanalyse).

Der Anlagehorizont ist bei einer Market-Timing-Strategie vorwiegend kurz- bis mittelfristig (von einigen Anlegern werden auch gehebelte Derivate eingesetzt, um die Market-Timing-Renditen in kurzen Zeiträumen zu maximieren).

Nicht selten sind beim Market Timing daher regelmäßige Depot-Umschichtungen an der Tagesordnung. Es werden demnach vermehrt Käufe und Verkäufe durchgeführt, wodurch sich die Handelskosten immer weiter erhöhen.

Artikel-Tipp: Wo kaufe ich Aktien? Mein Depot-Tipp für Einsteiger

Erfolgreiches Markt-Timing ist sehr schwer und daher nicht für Einsteiger geeignet. Das liegt hauptsächlich daran, dass insbesondere kurzfristige Kursbewegungen unberechenbar sind und sich somit auch mit einer starken Market-Timing-Strategie kaum prognostizieren lassen.

Man braucht folglich schon eine gewisse Börsenerfahrung, um über einen längeren Zeitraum erfolgreiches Market Timing auszuüben. Aber selbst wenn man ein Profi ist, ist es alles andere als sicher, dass man mit Market Timing auf Dauer tolle Renditen einfährt.

Verschiedene Studien belegen sogar, dass Experten mit ihren kurz- bzw. mittelfristigen Market-Timing-Strategien oft schlechter abgeschnitten haben im Vergleich zu simplem Buy and Hold.

Buy and Hold (Erklärung hier) stellt den Gegensatz zum Market Timing dar. Die Buy-and-Hold-Strategie ist langfristig ausgelegt. Hier versucht man Wertpapiere zu kaufen, die womöglich auf lange Sicht immer weiter ansteigen werden und die man deshalb möglichst lange im Depot liegenlassen kann (unabhängig davon, ob man beim Einstiegszeitpunkt einen besonders günstigen Kaufmoment erwischt).

Ich selbst bevorzuge diesen Ansatz und habe eine eigene Buy-and-Hold-Strategie entwickelt, um vielversprechende und möglichst sichere Aktien ausfindig zu machen (hier mehr Infos).

Trotzdem kann man Buy & Hold auch mit Market Timing verbinden und dadurch versuchen beim Ein- und Ausstieg richtige Zeitpunkte zu erwischen. Das wäre dann langfristiges Markttiming, wofür man aber ebenfalls eine gewisse Erfahrung mitbringen sollte.


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