Was ist eine Wohngebäudeversicherung? Definition & Erklärung

Wer ein Haus oder ein anderes Wohngebäude besitzt, sollte eine Wohngebäudeversicherung abschließen. Ansonsten läuft man Gefahr, sich bei einem Schadensfall zu ruinieren.

Aber Viele, die zum ersten Mail in ihrem Leben ein Haus bauen oder kaufen, fragen sich: Was ist eine Gebäudeversicherung eigentlich genau? Und was deckt eine Wohngebäudeversicherung ab? In den nachfolgenden Absätzen werde ich für Unwissende Licht ins Dunkel bringen.

Was ist eine Wohngebäudeversicherung? Erklärung in einfachen Worten

Wohngebäudeversicherung-Definition: Bei einer Wohngebäudeversicherung, oft auch einfach Gebäudeversicherung oder Hausversicherung genannt, ist der Eigentümer des versicherten Gebäudes bei bestimmten Gebäudeschadenssituationen abgesichert. Im Detail sind dies in der Regel Gebäudeschäden, die im Zusammenhang mit Feuer, Leitungswasser und (Hagel-)Stürmen entstehen.

Was aber genau abgesichert ist und unter welchen Bedingungen, ist immer im Vertrag der gewählten Wohngebäudeversicherung festgelegt. Hier kann es nämlich je nach Versicherungsgesellschaft mehr oder weniger große Unterschiede geben.

Grundsätzlich sind aber, wie bereits erwähnt, bei den meisten Gebäudepolicen zahlreiche Schäden am Gebäude, die im Zuge von Feuer, Leitungswasser und Sturm ausgelöst werden können, versichert. Damit ist eine gewöhnliche komplette Wohngebäudeversicherung quasi eine 3-in1-Versicherung.

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Wie wird die Versicherungssumme eines Gebäudes ermittelt?

Dies geschieht in der Regel heutzutage auf Grundlage des sogenannten „Wert 1914“ und dem „gleitenden Neuwertfaktor“. Was hat es damit auf sich? Beim „Wert 1914“ rechnen die Versicherungen den Wert des zu versichernden Wohngebäudes aus, den das Gebäude im Jahr 1914 gehabt hätte. Und der „gleitende Neuwertfaktor“ sagt aus, um wie viel ein Gebäudeneubau aktuell teurer wäre, als 1914.

Basierend auf der Berechnung dieser Kennzahlen können Versicherungssumme und die Versicherungsbeiträge regelmäßig dem aktuellen Gebäudewert angepasst werden. Das ist wichtig, um im Schadensfall nicht unterversichert zu sein und damit einen ausreichenden Versicherungsschutz zu haben.

Einige Versicherungen errechnen jedoch inzwischen nicht mehr kompliziert eine genaue Versicherungssumme, sondern bieten auf Basis der Wohnflächengröße einen Pauschalbetrag an (zum Beispiel 2 Millionen Euro).

Was ist bei einer Gebäudeversicherung im Grundpaket normalerweise versichert?

  • Das Gebäude selbst natürlich
  • Einbauschränke und/oder die Einbauküche (also Möbel, die extra für das Wohngebäude erstellt worden sind)
  • Gebäude-Zubehör, wie zum Beispiel Hausterrassen oder ein aufwändig installierter Briefkasten (plus eventuell je nach Vertragsvereinbarung auch diverse Gartenanlagen etc.). Achtung: Wird nachträglich etwas am Gebäude installiert, etwa ein Carport oder eine Eingangsüberdachung, sollte man dies der Versicherung melden (ansonsten sind diese Gebäudeteile nicht mitversichert). Bei manchen Versicherungen ist dies möglicherweise aber nicht nötig bzw. nur bei einer Wohnflächenerweiterung, etwa wenn eine Pauschalversicherungssumme festgelegt ist.

Und was deckt eine Wohngebäudeversicherung genau ab?

  • Feuer: Brände, die man nicht selbst fahrlässig oder absichtlich (;-)) verursacht hat und sich im oder am Gebäude ausbreiten, sind abgedeckt. Auch Schäden durch Blitzschlag, Explosion und Implosion sind mit eingeschlossen.
  • Leitungswasser: Größere Schäden, die in Verbindung mit Leitungswasser stehen, sind inbegriffen. Beispiel: Ein Leitungswasserrohr wird plötzlich undicht und verursacht durch austretendes Wasser diverse Beschädigungen.
  • Sturm: Sturmschäden, die ab einer Windstärke von 8 entstehen, sind abgedeckt. Außerdem fallen unter diesen Versicherungspunkt auch Hagelschäden (unabhängig von der Hagelkorngröße).
  • Auch Nachfolgeschäden der eben genannten 3 Punkte sind oft abgedeckt (zum Beispiel Aufräumarbeitskosten oder Schadensgutachtenkosten).
  • NICHT abgedeckt sind Schäden, die durch oder am Hausrat passieren (beispielsweise mobile Möbel, Technikgeräte oder Kleider). Daher sollte man zusätzlich ab einem gewissen Wert des Hausrats auch eine Hausratversicherung abschließen.
  • Es gibt viele Wohngebäudeversicherungen mit unterschiedlichen Bedingungen. Daher ist es unabdingbar, die enthaltenen Leistungen zu überprüfen (auch, ob wirklich die 3 oberen Grundkomponenten dabei sind). Nur so weiß man wirklich schwarz auf weiß, was bei der eigenen (zukünftigen) Gebäudeversicherung tatsächlich abgedeckt ist.

Unter Umständen Wohngebäudezusatzversicherungen in Erwägung ziehen

Eine Wohngebäudeversicherung deckt wie bereits erwähnt viele mögliche Gebäudeschäden ab, aber nicht alle. Eventuell ist bei dem einen oder anderen Hausbesitzer zum Beispiel eine sogenannte Elementarschadensversicherung sinnvoll. Diese Versicherung kann in der Gebäudeversicherung integriert sein oder separat abgeschlossen werden.

Aber was ist eine Elementarschadensversicherung eigentlich? Hierüber können Elementarschadensfälle abgesichert werden, die bei der normalen Wohngebäudeversicherung nicht mit drin sind. Darunter fallen zum Beispiel Hochwasser, Erdrutsch oder Schneelawinen. Wer also etwa in einem hochwassergefährdeten Gebiet ein Haus besitzt bzw. besitzen wird, der tut womöglich gut daran, eine Elementarschadensversicherung abzuschließen.

Neben der Absicherung von Elementarschäden können innerhalb einer Wohngebäudeversicherung natürlich noch andere Eventualitäten versichert sein, die im Normalfall nicht dabei sind (beispielsweise diverse Glas-, Überspannungs- oder Wasserbettschäden).

Auch Schadensfälle grober Fahrlässigkeit kann man gegen Aufpreis versichern, normalerweise wird dies nämlich nur teilweise oder gar nicht abgedeckt (etwa wenn man bei einem Sturm unachtsam ein Fenster auflässt, wodurch es zu einem Schaden kommt). Es kommt natürlich immer auf den Einzelnen an, was an Zusatzversicherungen benötigt wird bzw. sinnvoll ist.

Fazit: Ist eine Gebäudeversicherung sinnvoll? Die Antwort: Ja! Experten meinen, dass eine Gebäudeversicherung sehr wichtig ist.

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