Bei der Momentum-Strategie geht es im Grunde darum, Trend-Aktien zu finden. Der Ansatz dabei ist Folgender: Untersuchungen haben gezeigt, dass Aktien, die in der Vergangenheit gestiegen sind, wahrscheinlich auch in Zukunft weiter ansteigen werden. Das sind die Aktien, die zuletzt über einen bestimmten Zeitraum von der Aktienkurs-Entwicklung her einen Trend nach oben haben.
Man kauft bei der Momentum-Strategie also die Aktien, die gerade besonders „in“ bei vielen Anlegern sind. Ganz nach der bekannten Börsenweisheit: The Trend is your friend (auf deutsch: Der Trend ist Dein Freund).
Wie der Name schon sagt, wird bei der Momentum-Strategie zur Trendanalyse das Momentum einer Aktie untersucht (oder eines Index). Dazu gibt es inzwischen viele Analyse-Möglichkeiten. Denn in den letzten Jahrzehnten hat sich die Momentum-Strategie bzw. die Trendanalyse immer mehr weiter entwickelt.
Eine sehr bekannte Variante zur Momentum-Bestimmung ist die Relative-Stärke-Analyse, auf die ich später genauer eingehen werde. Zuvor möchte ich erklären, was das Momentum überhaupt ist.
Was ist das Momentum einer Aktie?
Mit dem „Momentum“ ist im physikalischen Sinne das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit gemeint.
Beispiel: Schießt man einen Fußball in die Luft, hat er zu Beginn eine hohe Geschwindigkeit, also ein starkes Momentum. Die Geschwindigkeit nimmt aber mit steigender Höhe immer weiter ab, bis der Fußball letztendlich wieder nach unten fällt. In der Börsenwelt ist quasi der Fußball der Aktienkurs.
Es gibt Aktien mit starkem Momentum und es gibt Aktien mit schwachem Momentum. Genau wie beim Fußball: Denn ein Profifußballer kann den Ball hoch in die Luft schießen (=starkes Momentum), ein kleines Kind dagegen meist nicht sonderlich hoch (=schwaches Momentum). Bei einer Aktie kann es natürlich mehrere Momentum-Phasen geben, positiv und negativ, länger und kürzer.
Wie kann man das Momentum einer Aktie ausrechnen? Dazu wird jeden Tag fortlaufend der aktuelle Kurs mit einem Kurs aus der Vergangenheit geteilt. Als Ergebnis erhält man dann ungefähr eine Zahl um 1 herum.
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Analyse-Grundlage der Momentum-Strategie
Die Grundlage der Momentum-Strategie ist die Technische Analyse (bei der Value-Strategie ist es dagegen beispielsweise die sogenannte Fundamentalanalyse). Das bedeutet, dass man die zurückliegende Entwicklung des Aktienkurses untersucht. Das wird oftmals mit Aktiencharts gemacht (Was ist ein Aktienchart?). Daher wird die Technische Analyse nicht selten auch einfach Chartanalyse genannt.
Die Relative Stärke gilt als eines der wichtigsten Analysewerkzeuge der Technischen Analyse, um das Momentum bzw. die (Trend-)Stärke einer Aktie zu bestimmen. Darauf gehe ich im nächsten Artikel genauer ein. Klicke hier, um dort weiterzulesen und so mehr zu erfahren: Relative Stärke nach Levy & Co.
Abschluss-Tipp!
Meiner Meinung nach sollte man bei der Aktienauswahl neben dem Trend/Momentum-Faktor auch andere Kennzahlen untersuchen. Das ist etwa bei meiner eigenen Aktienstrategie der Fall, die ich selbst entwickelt habe und insgesamt 10 Analyse-Kriterien umfasst. Eins der 10 Kriterien dreht sich darum, ob der Kurs der Aktie einen langfristigen Trend nach oben hat.
Daneben gibt es aber noch 9 weitere fundamentale und technische Analyse-Punkte, um profitable und zugleich möglichst risikoarme Qualitätsaktien ausfindig zu machen. In einem Buch stelle ich meine einfache und stressfreie Buy-and-Hold-Strategie im Detail vor: Wie man in 12 Schritten die sichersten Top-Aktien findet (mehr Infos).
Artikel-Empfehlung:
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