Einfach Geld an der Börse verdienen mit vaamo: Test

vaamo.de* bietet ein neues und beeindruckend einfaches Konzept an, sowohl für risikofreudigere als auch für risikoscheuere Anleger, um Geld an der Börse anzulegen.

Es handelt sich bei vaamo um einen sogenannten „Robo-Advisor“. Was das ist, habe ich bereits in diesem Artikel erklärt, wo ich einen anderen aufstrebenden Robo-Advisor namens easyfolio unter die Lupe genommen habe.

Hier nochmal die Kurzfassung: Hinter einem Robo-Advisor steckt eine automatisierte passive Anlagestrategie. Oft basieren diese Strategiekonzepte auf ETF-Mischfonds (Infos: Was ist ein ETF? und Was ist ein Mischfonds?).

vaamo ist so ein Robo-Advisor, der ETF-Komplettpakte anbietet. Diese Pakete werden aus Aktien-ETFs und Anleihen-ETFs zusammengestellt. Es gibt 3 Risikostufen, die von den Anlegern ausgewählt werden können: „Niedriges Risiko“, „Mittleres Risiko“ und „Hohes Risiko“. Dabei gilt: Je höher das Risiko, desto größer ist der Anteil an Aktien-ETFs (umgekehrt bedeutet das: Je geringer das Risiko, desto größer ist der Anleihen-ETF-Anteil).

Hinter vaamo steckt übrigens die vaamo Finanz AG. Der Finanzdienstleister wurde im April 2013 gegründet und seit Herbst 2014 ist das Unternehmen am Markt aktiv.

Artikel-Tipp: Wie man in 15 Schritten ein starkes ETF-Depot aufbaut
(mein Buch für ETF-Anfänger vorgestellt)

Einfach Geld an der Börse verdienen: Wie funktioniert vaamo?

vaamo bietet ein beeindruckend einfaches Geldanlagekonzept, das wirklich jeder Privatanleger verstehen sollte. Genaugenommen stellt vaamo Anlegern folgende Fragen:

  1. Welches Sparziel hat man? (z.B. „Altersvorsorge“ oder „Urlaub finanzieren“; optional kann man auch einen Sparzielbetrag eingeben)
  2. Wie lange soll gespart werden? (das muss man aber nicht zwingend angeben)
  3. Will man ein niedriges, mittleres oder hohes Risiko eingehen?
  4. Wie viel will man anlegen? Einmalanlage und/oder monatliche Sparrate?

Auf Basis dieser Eingaben erscheint dann eine Sparzielgrafik, die sich individuell auf die eigenen Spar- bzw. Anlagewunschvorstellungen anpassen lässt.

Entscheidend ist vor allem die Risikowahl. Denn daraus ergibt sich, ob man mehr in Aktien- oder Anleihen-ETFs investiert:

vaamo-fonds-geldanlage

Am besten man probiert das Ganze mal testweise anhand des Demo-Accounts mal aus. Das Ganze verstehen auch Leute, die sich mit der Aktienanlage so gut wie gar nicht auskennen.

Wie kann man bei vaamo investieren?

Das geht nur direkt über die vaamo-Webseite. Dort kann man kinderleicht ein Depotkonto eröffnen und dann nach den eigenen Wünschen Geld anlegen.

Wie bereits erwähnt, kann man bei vaamo einmalig einen größeren Betrag investieren oder anhand eines Sparplans jeden Monat automatisch eine kleine Summe anlegen.

Das investierte Geld wird im Übrigen von der deutschen vaamo-Partnerbank „Fil Fonds Bank (FFB)“ verwaltet. Die Bank wird von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) kontrolliert und ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds des deutschen Bankenverbandes.

vaamo: Pro und Contra im Überblick

14 Vorteile:

  • Das vaamo-Geldanlage-Prinzip ist sehr einfach zu verstehen und auch für Anleger umsetzbar, die wenig Ahnung von der Börse haben (überaus leichte Anmeldung und Bedienung)
  • Dank der 3 wählbaren Risikostufen werden risikoscheue und risikobereitere gleichermaßen angesprochen
  • Da sich das vaamo-Konzept um eine Kapitalanlage in Investmentfonds dreht, ist das investierte Geld natürlich jederzeit verfügbar (= keine Mindestlaufzeiten etc.)
  • Faire Kostenzusammensetzung: vaamo-Service-Pauschale 0,49% bis 0,99% (je nach Anlagebetragshöhe) plus laufende Kosten innerhalb der Fonds von maximal 0,48%/Jahr. Dadurch ist vaamo günstiger wie die meisten anderen Mischfonds bzw. Dachfonds.
  • Auch mit kleinen Beträgen ist Sparen bei vaamo möglich (kein Mindestanlagebetrag)
  • Hervorragende Risikostreuung bei einer vaamo-Kapitalanlage (Grund: Geld wird in mehrere Tausend Aktien und Anleihen angelegt)
  • Das Geld wird bei vaamo in mehrere ETFs angelegt. Folge: Man muss nicht auf eigene Faust ein ETF-Depot zusammenstellen.
  • Transparenz: Man kann auf der vaamo-Seite nachlesen, in welche ETFs die Anlegergelder investiert werden (und sich auf Wunsch auch genauer über diese Fonds informieren)
  • Flexibilität: Es ist möglich jederzeit Änderungen bei den eingegebenen Sparmaßnahmen vorzunehmen, neue Sparziele festzulegen, Sparpläne abzubrechen etc.
  • Einfach den Überblick behalten: Im Onlinebereich von vaamo kann man immer nachschauen, wo man gerade bei seinen Sparzielen steht und wie die aktuellen Chancen stehen, dass man dieses erreicht
  • Das sogenannte Rebalancing macht vaamo (Rebalancing = Regelmäßige Werteumschichtungen innerhalb des Fonds, damit das vom Anleger gewählte Risikoverhältnis nicht aus der Bahn geworfen wird. Das ist nötig, weil es ständig Kursänderungen bei Aktien und Anleihen gibt und sich dadurch die Verhältnisse dieser Anlageklassen verschieben)
  • Bei vaamo gibt es keine steuerhässlichen Fonds im Depot (Steuer wird automatisch abgeführt)
  • Sichere Geldanlage: Das Geld ist in Investmentfonds angelegt und dadurch auch bei einer Pleite von vaamo bzw. der kooperierenden Bank sicher, da es sich bei Fonds um Sondervermögen handelt
  • Gute vaamo-Erfahrungen: Im Internet findet man schon einige positive Kundenstimmen zu vaamo (beispielsweise auf bankingcheck.de)

4 Nachteile:

  • Von den Gebühren her ist es günstiger wenn man sich selbst ein ETF-Depot zusammenstellt (das erfordert aber mehr Aufwand)
  • Durch das Automatik-Anlage-Konzept ist man nicht flexibel bei der ETF-Auswahl (anders bei einem selbst aufgebauten ETF-Portfolio)
  • Für kurzfristige Sparziele ist vaamo in meinen Augen nicht gut geeignet und zu riskant (ausführliche Begründung gleich)
  • Völlig unwissende Anlegeranfänger könnten die Verlustgefahren der Börse unterschätzen
Artikel-Tipp: Wie man in 15 Schritten ein starkes ETF-Depot aufbaut
(mein Buch für ETF-Anfänger vorgestellt)

Meine Meinung: Für wen ist eine vaamo-Geldanlage geeignet?

Wer gerne mit einer breit gestreuten ETF-Aktienanlage sein Geld vermehren möchte, dazu aber möglichst wenig Zeit investieren will, für den ist vaamo eine sehr interessante Anlaufstelle (hier geht es zur vaamo-Webseite*).

Auch Anleger, die sich schwer tun ein normales Aktiendepot zu eröffnen und/oder aussichtsreiche Aktien bzw. ETFs aufzuspüren, sollten sich vaamo einmal näher anschauen. Denn der vaamo-online-Kundenbereich ist so beeindruckend einfach und übersichtlich gestaltet, dass sich so gut wie jeder schnell zurechtfindet. Von dieser kundenfreundlichen Einfachheit können sich viele Banken und Broker eine gehörige Scheibe abschneiden.

Was auffällt: vaamo spricht vor allem junge Leute an, die bisher ihr Geld nur auf geringverzinste Sparkonten parken und mehr aus ihrem Geld machen wollen.

Ein Problem sehe ich dahingehend im Werbeansatz (Vergleich mit sicherem Tagesgeldsparen) und in der Möglichkeit, kurzfristige Sparziele festlegen zu können. Aber kurzfristiges Sparen mit einer Aktien/Anleihen-Combo ist zu riskant, wie ich finde (auch bei einem niedrigen gewählten vaamo-Risikolevel).

Für solche Fälle sollte man meiner Meinung nach beim Tagesgeld- oder Festgeldkonto bleiben, auch wenn die Zinsen dafür am Boden sind (wie zum Zeitpunkt, wo ich diese Zeilen schreibe, das ist Oktober 2015).

Anders sieht es aus wenn man langfristig, mindestens 5 bis 10 Jahre, mit vaamo Geld an der Börse verdienen will. Hier spielt vaamo seine ganze Stärke aus. Denn so einfach wie mit vaamo war ein vernünftiges und langfristig ausgelegtes Börseninvestment wohl noch nie.

Achtung: Trotzdem empfehle ich es nicht, ganz ohne grundlegendes Aktienwissen an den Start zu gehen. Denn Aktienkurse können auch mal ganz schön nach unten rasseln. Und über dieses Risiko sollte man Bescheid wissen, damit man im Fall des Falles nicht falsch reagiert (siehe in diesem Zusammenhang das wichtige Thema Börsenpsychologie).

Tipp: Wichtiges Grundlagenwissen kann man sich als Anfänger zum Beispiel schrittweise mit Hilfe meines 7-teiligen Aktien-Kurses aneignen (hier mehr erfahren).

Abschließende Hinweise:


Artikel-Tipp für Anleger, die lieber direkt in Aktien investieren wollen:

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